Dienstag, 21. Juni 2005

[16] Der Pitbulleffekt

Theoretisch erlernte ich das fotografieren mit einer Digitalkamera und selbst das benutzen eines Stativs wurde mir genau erklärt. Zwischendurch holte unsere Fotografin auch mal Luft und sprach über ihr Bahnhofserlebnis, ihr Zuspätkommen, die Sache mit dem Koffer und ihrer Aufsichtspflicht und in regelmäßigen Abständen schwang sie ihre Kamera auf dem Stativ, knipste in Gesichter hinein und sprach unerwarteterweise über Schreibgruppen, Fernlehrgänge und ihre Erfahrungen über chaotische Menschen.
Nein, sie ist nicht anstrengend gewesen. Sie war sehr erfrischend, informativ und wirkte auf den ersten Blick etwas durcheinander, um nicht zu sagen verwirrt. Ich empfand es als angenehm, weil ich zuhören und beobachten konnte.
Während ich sie beobachtete, dachte ich immer wieder darüber nach, warum sie ausgerechnet das Schreiben erlernen will. Ihre Stärke liegt eindeutig in der Fotografie, dem bildhaften Ausdruck eines Augenblickes, das lyrische Festhalten von Zaubermomenten.
Zwischendurch war es mir vergönnt einen Blick auf ihr Kameradisplay zu werfen – und dies bestätigte meine Beobachtung.
Im Kopf malte ich mir bereits eine Sonderausgabe der Zeitung aus; mit Fotowettbewerb, Preisgeldern und einer kompetenten Juri, deren Vorsitzende unsere Fotografin sein sollte. Ich sah schon, wie mein DSL-Anschluss in Panik geriet ...

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Der Pitbulleffekt

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Zuletzt aktualisiert: 16. Dez, 22:59

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